Orgelgeschichte - Orgelförderverein

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Die Orgel
Die Orgel - Geschichte

Die Geschichte der Kirchenorgeln in Auenheim
(Auszug aus "Auenheim - Aus der Geschichte eines Dorfes am Oberrhein" Herausgegeben vom Heimatbund Auenheim e.V. 1988)

Über die erste Orgel in der Auenheimer Kirche vermittelt uns Pfarrer Förster einen Ausschnitt aus dem Tagebuch des "Altvogts" Reißer. Als "der Verkauf der Rheininsel, Wolfwörth genannt, gemacht, nahm ich mir augeblicklich vor, eine Orgel zu stiften, welche ich auch mit Herrn Pfarrer Venator den 3. und 4. September 1801 zu Rastatt mit Herrn Stieffel, Hoforgelbauer, verakkortierte und die den 20. September 1802 von unseren Bürgern in Rastatt abgeholt wurde".
Der Orgelbauer verlangte 1.366 fl. Mit den Nebenarbeiten für Handwerker, die zum Teil in Kost standen, für Trinkgelder u.a. erhöhte sich der Gesamtbetrag auf 1.724 fl 5 ? 10 Pf. Die Stieffel-Orgel scheint ein gutes Instrument gewesen zu sein. Rund 100 Jahre erfüllte sie ihren Dienst. Während dieser Zeit fielen etliche größere Reparaturen an, wobei zugleich die 14 Register der Orgel neu gestimmt wurden.

1819 gab man dafür an den Orgelbauer Martin 54 fl 40 kr aus. Der hiesige "Johannes Mertz, ledig, welcher vor das Jahr die Orgel zu ziehen (Orgelzieher = Blasbalgtreter) 8 fl 15 kr" erhält, half beim Stimmen. 1865 wurde der Reparaturlohn von 9 fl für Orgelbauer Geierhas geschmälert, als er im "Hechten", wo er logierte, beim "Übersitzen" erwischt wurde. Das kostete 1 fl Strafe. Neben 5 anderen Bürgern, die ebenfalls 1 fl zahlen mußten, hatte Hechtenwirt Sexauer, der das Übersitzen gestattet hatte, 3 fl zu berappen. - Mit dem Orgelbauer L. Weidt aus Durlach schloß die Gemeinde für jährlich 22 Mark einen "Pfelegevertrag" ab.

1900 beschlossen Gemeinderat und Bürgerausschuß die Anschaffung einer neuen Orgel. Man bestellte sie bei der Firma G. F. Steinmeyer in Öttingen für 4900 Mark - abzüglich 150 Mark für die alten Orgelpfeifen. Das Aufstellen im November 1900 durch zwei Orgelbauer kostete 40 Mark. Der Prüfungsbericht der Orgel durch den Hoforganisten Barner lautete: "Ein prächtiges Meisterwerk ersten Ranges, das dem bescheidenen Erbauer alle Ehre macht".

Dieses Werk diente der Gemeinde bis zur Kirchenrenovierung 1964, als sie von der bekannten Straßbruger Orgelbaufirma Mühleisen abgebaut wurde. Anfang 1966 wurde sie mit vielen Erneuerungen in einem vollständig neuen Gehäuse wieder aufgestellt. Die neue elektro-pneumaitsche Bedienung fiel nicht zur vollständigen Zufriedenheit aus. Auch trocknet die neu eingerichtete Warmluftheizung empfindliche Teile wie Holz und Leder unnatürlich aus, so daß die Orgel sehr reparaturanfällig ist.
 
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